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Bevölkerungsschwund
Christian Döbel
Christian Döbel

Nach vielen Fachdiskussionen mit Unternehmern, Bürgern und Wissenschaftlern in Thüringen zum Thema demografischer Wandel/ Älterwerden kann ich das Thema von unseren Politikern kaum noch hören. Was mich nicht stört, ist die Beschäftigung damit, sondern die Hilflosigkeit, mit der damit umgegangen wird. Geschäftlich entwickeln wir in meiner Gruppe zunehmend Produkte/ Technologien für ältere Menschen im Themenfeld "Ambient Assisted Living (AAL)", weil die Märkte rasant wachsen. Also "profitieren" wir wie viele andere wahrscheinlich davon. Auf der anderen Seite jedoch wird - wie bei der Bertelmann-Stiftung oder der Schloss Ettersberg-Stiftung (s. Artikel in der TA verg. Woche) - immer wieder festgestellt, dass in Thüringen immer weniger Menschen leben. Aber wenn jemand während seiner täglichen Arbeit zum wiederholten Mal ein Problem feststellt, ohne eine ersthafte Lösung zu entwickeln, frage ich mich nach dem messbaren Erfolg seiner Arbeit (denn Thüringen schrumpft und vergreist ja weiter!). Insbesondere, wenn die- oder derjenige zigmal so viel Geld im Monat bekommt wie ein normaler Arbeiter.

Nach vielen Fachdiskussionen mit Unternehmern, Bürgern und Wissenschaftlern in Thüringen zum Thema demografischer Wandel/ Älterwerden kann ich das Thema von unseren Politikern kaum noch hören. Was mich nicht stört, ist die Beschäftigung damit, sondern die Hilflosigkeit, mit der damit umgegangen wird. Geschäftlich entwickeln wir in meiner Gruppe zunehmend Produkte/ Technologien für ältere Menschen im Themenfeld "Ambient Assisted Living (AAL)", weil die Märkte rasant wachsen. Also "profitieren" wir wie viele andere wahrscheinlich davon. Auf der anderen Seite jedoch wird - wie bei der Bertelmann-Stiftung oder der Schloss Ettersberg-Stiftung (s. Artikel in der TA verg. Woche) - immer wieder festgestellt, dass in Thüringen immer weniger Menschen leben. Aber wenn jemand während seiner täglichen Arbeit zum wiederholten Mal ein Problem feststellt, ohne eine ersthafte Lösung zu entwickeln, frage ich mich nach dem messbaren Erfolg seiner Arbeit (denn Thüringen schrumpft und vergreist ja weiter!). Insbesondere, wenn die- oder derjenige zigmal so viel Geld im Monat bekommt wie ein normaler Arbeiter.
Nach dem Exodus der guten Arbeitskräfte vor und nach der politischen Teilung, nach der Diskriminierung von Leistung und der Verteufelung der Selbständigkeit sowie einer zunehmenden Planwirtschaft im wissenschaftlichen Bereich ist die Rolle der verlängerten Werkbank mit unterbezahlten Arbeitsplätzen aus meiner Sicht eine normale Konsequenz. Ich sehe keinerlei Ansätze, dass diese überforderte Landesregierung die Situation ehrlich analysiert, geschweige denn Lösungen ableitet. Eine davon wäre, die vielen Technologien, die hier entwickelt werden, endlich konsequent in Produkte umzusetzen und vom Standort Thüringen aus zu vermarkten. Gerade dieser Schritt fällt hiesigen Unternehmen schwer, weil zu oft die Strategie nicht klar ist, wie es gehen sollte (sicher auch das Geld, aber das ist nicht der Hauptgrund!).
Ein anderer wäre aus meiner Sicht, den jungen Bereich "Smart Home" großflächig zu einem Industriezweig zu entwickeln (entspr. patentierte Vorschläge hatte ich bei den Behörden eingereicht). Unsere Nachbarn sind in vielen Bereichen deutlich erfolgreicher als Thüringen, gerade in der Gewinnung von Fachkräften durch eine tolerante und offene Willkommenskultur - wie ich viele Jahre aus eigener Erfahrung lernen durfte. In den USA wird man nicht ständig gefragt, woher man kommt, sondern, was man will. In Peking wird lebenslanges Lernen nicht zerredet, sondern schützt vor bitterer Armut. Auch diese Potentiale hat Thüringen, es bedarf aber endlich einer strategischen Führung durch Fachleute in diesem Bundesland! Und dann werden sich auch vermehrt junge Familien für Thüringen entscheiden und das Volk wachsen!
Deshalb fordere ich die Landesregierung auf, endlich aufzuwachen, ehrlich die Probleme auch zu erkennen und den Menschen hier eine Perspektive geben, damit diese Gesellschaft nicht weiter schrumpft, sondern endlich anfängt, zu wachsen und sich zu entwickeln! Das ist die Aufgabe der Politik und nicht, den sich abzeichnenden Untergang zu verwalten! Vielleicht sollte sich vor dem Hintergrund ausbleibender Erfolge der eine oder andere Politiker fragen, ob er die richtige Stelle besetzt oder sich von den richtigen Menschen beraten lässt.