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Gesundheitspolitik

Pressemitteilung Nr.: 2-11

Ärztemangel in Thüringen und im Landkreis Gotha dramatisch
Liberale wollen Anreize für berufliche und private Zukunft junger Ärzte bieten


Nach Mitteilung der Kassenärztliche Vereinigung (KV) und der Krankenhausgesellschaft ist der Ärztemangel in Thüringen offensichtlich dramatischer als bisher angenommen. Derzeit fehlen im Freistaat mehr als 500 Mediziner, allein in den Kliniken sind 250 Stellen nicht besetzt. Zusätzlich werden 243 Hausärzte und 47 Fachärzte gesucht. "Aus einer neuen Berechnung, die auch Alter und Krankheitshäufigkeit der Bevölkerung umfasst, geht eine Verdopplung der Lücke bei den Haus- und Fachärzten hervor", so der stellvertretende Kreisvorsitzende und Kreistagsabgeordnete Torsten Köhler-Hohlfeld.

Vor allem Chirurgen, Internisten, Psychiater und Intensivmediziner fehlen in den Krankenhäusern, in den Praxen fehlen Spezialisten für Augen-, Haut-, Hals-Nasen-Ohren- und orthopädische Leiden. Besonders dramatisch ist die Lage neben dem Landkreis Greiz im Landkreis Gotha. "Es fehlt an Personal im stationären und ambulanten Bereich, was sich in inakzeptablen Wartezeiten in den Praxen bemerkbar macht", betont Köhler-Hohlfeld. "Es ist mehr als an der Zeit, dass die zuständigen Kompetenzträger parteiübergreifend die Erarbeitung eines zukunftsorientierten und tragfähigen Konzeptes umsetzen, damit die medizinische Versorgung nachhaltig sichergestellt werden kann." Die Überarbeitung des Vergütungssystems aus bundespolitischer Sicht, könne nur ein Teil der notwendigen Maßnahmen sein, so Köhler-Hohlfeld. Hier sei nicht nur der Bund und das Land Thüringen gefragt, sondern auch die Kommunen. Es gelte Anreize zu schaffen. Die Bereitstellung geeigneter Praxisräumlichkeiten könnte eine Möglichkeit sein. Ebenso wichtig sei allerdings eine funktionierende Infrastruktur um den jungen Ärzten eine berufliche und private Zukunft vor Ort zu bieten, so Köhler-Hohlfeld. Er verwies auf die Idee des Hohenleubener FDP-Bürgermeisters Dirk Bergner, der für einen Arzt, der bereit sei, sich in der Kommune niederzulassen, ein Baugrundstück ausgelobt hat.



05.01.2011 Torsten Köhler-Hohlfeld